Aus dem Leben von Faith Wanjiru

Von der Dürre zur Ernte: Hoffnung in Kenia 

Kenia

Hunger ist in Kenia ein verbreitetes Problem – auch weil es aufgrund der Klimaerwärmung immer wieder Ernteausfälle gibt. In den Projekten von Fastenaktion lernen Landwirtinnen wie Faith Wanjiru, wie sie trotz vermehrter Trockenheit Lebensmittel produzieren können.

«Zuerst war ich skeptisch», sagt Faith Wanjiru. «Diese agrarökologischen Methoden schienen mir zu schwierig, ich traute mir das nicht zu. Zum Glück jedoch überzeugten mich die anderen in der Gruppe, es trotzdem zu versuchen. Mein Leben hat sich dadurch sehr verbessert.»

Agrarökologie umfasst eine lokal angepasste und umweltschonende Landwirtschaft. In den Projekten von Fastenaktion ist dieser Ansatz zentral, um den Hunger zu reduzieren. 

Faith Wanjiru lebt im kenianischen Hochland im Kitui County.

40 Prozent der Fläche des Countys gelten als landwirtschaftlich nutzbar, nur ein Prozent ist mit Wald bewachsen.

Die Menschen in Kitui County sind auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen. Aufgrund von Klimaerwärmung, Überweidung und Abholzung wird es jedoch immer trockener.

Dies führt zu Ernteausfällen – und zu Nahrungsmittelmangel für Mensch und Tier. Die Bäuerinnen und Bauern sind zudem von teurem industriellem Saatgut und Kunstdünger abhängig und müssen sich deswegen verschulden. 

Die lokale Partnerorganisation von Fastenaktion ermutigt die Menschen, sich in Solidaritätsgruppen zusammenzuschliessen, um all diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen.  

Was sind Solidaritätsgruppen?

In den Solidaritätsgruppen zahlen die Mitglieder Beträge in Form von Geld oder Grundnahrungsmitteln in eine gemeinsame Kasse ein. Daraus können sie günstige oder gar zinslose Darlehen für Grundbedürfnisse wie die Begleichung von Schulgebühren, Gesundheitsausgaben oder den Kauf von Nahrungsmitteln aufnehmen.

Auch bei Notfällen kann Geld oder Getreide geliehen werden, denn nicht Profit, sondern Solidarität und Absicherung stehen an erster Stelle. Fastenaktion finanziert jeweils Ausbildung und Begleitung der Gruppen, die durch lokale Berater:innen geschieht, zahlt aber selbst nichts in die Kassen ein. 

In der sogenannten Kalebasse (eine getrocknete Kürbishälfte) werden die Beiträge verdeckt einbezahlt.

In der sogenannten Kalebasse (eine getrocknete Kürbishälfte) werden die Beiträge verdeckt einbezahlt.

In einem zweiten Schritt lernen die Menschen Bodenschutz- und Anbaumethoden nach agrarökologischen Prinzipien. «Zunächst empfahlen uns die Berater:innen, unsere Höfe einzuzäunen, um Tiere fernzuhalten, die sonst die Pflanzen abfressen», berichtet Faith Wanjiru.

«Dann lernten wir, doppelt so tief zu graben, Grünkohl, Gemüse und Obst anzubauen und deren Reste zu kompostieren, damit wir keine Chemikalien mehr verwenden müssen.»

So gehen die Pflanzen nun selbst in der teils klirrenden Kälte der Region nicht mehr ein.

«Und was wir nicht selbst essen, können wir verkaufen», freut sich Faith.

Als grösste Errungenschaft empfindet sie, dass die Felder nun so fruchtbar sind, dass sogar Obstbäume gut wachsen.

«Früher mussten wir Obst kaufen, und ich musste wegen gesundheitlicher Probleme häufig zum Arzt. Dank dem Obst und Gemüse auf meinem Feld konnte ich meine Ernährung umstellen und war nie mehr beim Arzt.»

Faiths Enkelin ergänzt: «Ich sitze gerne auf dem Hof und esse Früchte, vor allem Beeren, die wir hier anbauen.» 

Wir schaffen Hoffnung – helfen Sie mit?

Über Fastenaktion

Die Vision von Fastenaktion ist eine gerechte Welt ohne Hunger. Nahrung ist ein Menschenrecht und dafür stehen wir jeden Tag ein! In 14 Ländern des globalen Südens verbessern wir gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen das Leben von Millionen Menschen. Im Zentrum unseres Handelns stehen immer die Menschen mit ihren Bedürfnissen.

Newsletter abonnieren

Impressum

Herausgeber: Fastenaktion Schweiz, Luzern
Redaktion: Ralf Kaminski, Manolito Steffen
Bilder: Fastenaktion Bilddatenbank, Eyris Communication
Onlinegestaltung: Manolito Steffen