Laos

Verbesserte Ernährung
für ein Leben in Würde


Fastenaktion

Dank unserer Partnerorganisation ACD können Familien in Laos ihre Nahrungsmittel selbst produzieren und sich ausreichend und gesund ernähren. ACD engagiert sich auch in abgelegenen Dörfern, die während der Regenzeit unzugänglich sind. Hier erzählen einige Menschen, wie die von Fastenaktion unterstützte Arbeit ihr Leben verändert hat.

Kan Joom (24), Hausfrau und Bäuerin im Dorf Raro, verheiratet, 3 Kinder

«Ich habe zuerst gezögert, mich an dem Projekt zu beteiligen, weil ich befürchtete, es wäre ein Schwindel, und ich würde nur meine Zeit verschwenden. Heute bin ich sehr froh, dass ich mich 2019 angeschlossen habe, denn seither hat sich unser Leben stark verbessert.»

«Insbesondere habe ich viel gelernt über gute Ernährung, richtige Hygiene und wie man gesunde Mahlzeiten zubereitet. Meine Kinder sind heute gesünder, stärker und beteiligen sich gerne an diversen Aktivitäten wie Kochen oder Spielen.

Und ich selbst bin viel selbstbewusster – auch um öffentlich zu sprechen und mein Wissen über Ernährung mit anderen Dorfbewohner:innen zu teilen. Darauf bin ich ziemlich stolz.»

«Ich lebe mit den Kindern und meiner Schwiegermutter zusammen, mein Mann studiert in der Stadt. Aber wenn mein Mann zu Hause ist, hilft er mir heute mit den Kindern. Das tat er früher nie, weil er dachte, sowas sei Frauensache, und sich sorgte, dass die anderen Männer sich über ihn lustig machen könnten. Aber ich habe mein neu erworbenes Wissen mit ihm geteilt, und das hat seine Haltung verändert.

Ich möchte nun noch mehr lernen, etwa über Lebensmittelverarbeitung und die Herstellung von Bio-Dünger. Ausserdem hoffe ich, dass wir bald eine bessere Zugangsstrasse zu unserem Dorf bekommen – und ein richtiges Schulgebäude für unsere Kinder.»

Das südostasiatische Laos gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Auch deshalb werden dort natürliche Ressourcen ohne Rücksicht auf Menschen und Natur ausgebeutet, finanziert durch ausländische Investoren, vor allem China. Wo es einst artenreiche Wälder gab, stehen heute Monokulturen oder Wasserkraftwerke.

Im Zentrum der Arbeit von Fastenaktion stehen die Ärmsten, vor allem Bäuerinnen und Bauern aus ethnischen Minderheiten in abgelegenen Bergregionen.

Amleng (30), Bauer aus dem Dorf Pa-Ngan-Sing, verheiratet, zwei Kinder

«Meine Familie gehört zu den Ärmsten im Dorf. Als ich sah, dass andere Dorfbewohner:innen durch die Teilnahme am Projekt von ACD eine Ausbildung bekamen, die ihre Situation verbesserte, schloss ich mich im Oktober 2019 ebenfalls an.

Seither habe ich viel gelernt, etwa wie man Fische und Frösche hält oder Gemüse im eigenen Garten produziert. Aber auch über Hygiene, Gleichberechtigung und wie ich gesundes Essen für meine Kinder zubereite.»

«Heute kümmere ich mich mehr um die Kinder und bringe selbst anderen Bewohner:innen bei, wie man sich gesund ernährt und Fischfutter produziert.

Es hat sich viel verbessert in unserem Leben. Wir haben mehr und abwechslungsreicheres Essen aus eigener Produktion – so oft wir wollen. Dadurch können wir gegenüber früher Geld und Zeit sparen.

Meine Frau und ich unterstützen einander im Haushalt und bei der Kinderbetreuung. Über Geldausgaben entscheiden wir heute immer gemeinsam. Früher haben wir animistische Rituale praktiziert, wenn jemand krank wurde, heute gehen wir erst mal ins Spital. Dadurch hat sich die Gesundheit unserer Familie deutlich verbessert.

Ich hoffe auf weitere Fortschritte bei unserer wirtschaftlichen Situation und dass wir uns ein stabileres Haus bauen können. Ausserdem möchte ich mein erworbenes Wissen mit noch mehr Leuten im Dorf teilen.»

Enang (40), Bäuerin und Tierärztin aus dem Dorf Pasing, verheiratet, drei Kinder

«Als das ACD-Team 2022 zu uns ins Dorf kam und uns das Projekt vorstellte, zögerten mein Mann und ich nicht und schlossen uns sofort an. Wir haben enorm viel gelernt, zum Beispiel, wie man einen Fischteich anlegt und das Abwasser des Teichs verwendet, um das Gemüse zu bewässern.

Früher habe ich nur wenige Gemüsesorten angebaut und musste das Wasser über eine gewisse Distanz transportieren; heute baue ich viele verschiedene Sorten an, und alles ist viel einfacher.»

«Meine Kinder mögen die vielen neuen Rezepte, die ich im Projekt gelernt habe. Darüber hinaus können wir einen Teil der Gemüse- und Fischproduktion verkaufen und so ein bisschen Geld verdienen. Mein Mann unterrichtet in der Dorfschule, er hat also nicht so viel Zeit, unterstützt mich aber, wo er kann.

Ausserdem bin ich heute eine Art Tierärztin im Dorf und kümmere mich auch um die Ziegen anderer Leute, wenn sie krank sind. Ich reise sogar in benachbarte Dörfer und bilde dort die Bewohner:innen aus. Darauf bin ich sehr stolz, ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal tun könnte.»

Joy (28) und Loun (30), Bauer und Bäuerin im Dorf Pasing, verheiratet, keine Kinder

«Wir schlossen uns 2022 dem Projekt an, weil wir sehr arm sind und beide eine Behinderung haben. Meine Frau hat einen verkrüppelten Arm, ich gelte als kleinwüchsig. Wir hatten keinen Zugang zu Unterstützung und sahen das Projekt als Chance, unsere Lebenssituation zu verbessern. Zuvor waren wir ziemlich verzweifelt und hatten keine Hoffnung, jemals aus der Armut hinauszukommen.»

«Heute ist das ganz anders. Wir sind glücklich und hochmotiviert, unsere Umstände noch weiter zu verbessern. Meine Frau hatte zuerst gezögert teilzunehmen, weil sie sich sorgte, dass sie wegen ihres Arms die Anforderungen des Projekts nicht erfüllen könnte, aber das ACD-Team hat uns sehr unterstützt.»

«Wir haben nicht nur viel über Gemüseanbau und Tierhaltung gelernt, heute können wir unsere Haushaltskosten kalkulieren und sogar etwas Geld zur Seite legen. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich das Dorf als eine Art Tierarzt unterstützen darf. Ich werde mein Bestes tun.»

«Verbessert hat sich auch unsere Beziehung: Wir sind glücklicher und streiten kaum noch. Und es fühlt sich erstmals so an, als könnten wir uns Ziele setzen, die auch tatsächlich erreichbar sind, zum Beispiel irgendwann mal ein stabiles Haus zu bauen. Wir fühlen uns stärker, mutiger und selbstbewusster. Das Projekt hat unser Leben verändert.»

Hier lernen Kinder in einer Primarschule spielerisch einiges über Ernährungssicherheit.

Kan Tone (26), Hausfrau und Bäuerin im Dorf Raro, verheiratet, ein Kind

«Vieles hat sich verbessert, seit wir uns 2019 dem Projekt angeschlossen haben. Ich fühle mich heute selbstbewusst, ermächtigt und weiss einfach viel mehr. So habe ich zum Beispiel gelernt, Ziegen zu halten und zu impfen und mache das auch für andere Ziegenhalter:innen im Dorf. Dank einer Latrine hat sich auch die Hygiene verbessert.»

«Ich besuche Ausbildungen auch ausserhalb unseres Dorfs und äussere mich ohne Scheu an Dorfversammlungen. Mein Mann Koudoy, der ein Teil des Jahres als Bauarbeiter in Vietnam verbringt, ist ebenfalls am Projekt beteiligt. Heute helfen wir einander bei Arbeit und Haushalt, wir diskutieren und entscheiden gemeinsam, was wir tun wollen.»

«Gerne würde ich noch etwas mehr sparen, um Geld für die Ziegenhaltung und Medikamente zur Verfügung zu haben. Und um den Fischteich zu erweitern, damit ich künftig mehr Fische halten und verkaufen kann.»

Manivan (21), Bäuerin im Dorf Pa-Ngan-Sing, verheiratet, ein Kind

«Ich mag es, neue Dinge zu lernen, deshalb habe ich mich 2019 dem Projekt angeschlossen. Aber auch weil Freund:innen, die Teil des Projekts waren, mich davon überzeugten.»

«Ich war damals mit meiner Tochter schwanger, und es ging dann auch stark um die Gesundheit von Müttern und Kindern während der Schwangerschaft und nach der Geburt.

Das hat bei mir einiges verändert, zum Beispiel habe ich während der Schwangerschaft gewisse traditionelle Lebensmitteltabus überwunden – etwa Fleisch oder bestimmtes Gemüse zu vermeiden. Ich habe viel über gute Ernährung und Hygiene für Mutter und Kind gelernt und wie man gesundes Essen kocht. Die Vielfalt und Qualität unserer Nahrung haben sich verbessert.»

«Auch die Beziehung mit meinem Mann hat sich verändert: Er hilft viel stärker im Haushalt und bei der Kinderbetreuung mit.

Und ich bin viel selbstbewusster und gebe mein Wissen über Ernährung und Hygiene an andere Leute im Dorf weiter. Das würde ich gerne noch ausbauen und künftig auch in andere Dörfer gehen, um die Menschen dort in diesen Themen zu unterrichten.»

Wir schaffen Hoffnung für die Menschen in Laos – helfen Sie mit?

Über Fastenaktion

Die Vision von Fastenaktion ist eine gerechte Welt ohne Hunger. Nahrung ist ein Menschenrecht und dafür stehen wir jeden Tag ein! In 14 Ländern des globalen Südens verbessern wir gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen das Leben von Millionen Menschen. Im Zentrum unseres Handelns stehen immer die Menschen mit ihren Bedürfnissen.

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Impressum

Herausgeber: Fastenaktion Schweiz, Luzern
Redaktion: Ralf Kaminski
Bilder: Adri Berger/Running Reel
Onlinegestaltung: Ralf Kaminski